(See the English translation below.) Primus ist jetzt fast 5 Jahre alt. Er hatte noch nie ein Gebiss im Maul. Die Peitsche kennt er nur als Target, also als etwas auf das man sich zu bewegt und nicht vor dem man ausweicht.

Er wurde über positive Verstärkung ausgebildet. Das beinhaltet, dass erwünschtes Verhalten belohnt wird. Am einfachsten geht das mit Leckerchen.  Er darf sich also sein Futter, das die meisten Pferde zu Fütterungszeiten sowieso bekommen, erarbeiten.

Das Arbeiten über positive Verstärkung beinhaltet weiterhin, dass nach einem Trainingsplan mit klitzekleinen Trainingsschritten gearbeitet wird, so dass das Pferd immer verstehen kann, was von ihm erwartet wird.

Und die dritte große und vielleicht die wichtigste Säule der positiven Verstärkung ist, dass die Pferde mitdenken dürfen. Sie dürfen Vorschläge machen, sie dürfen ihre eigenen Ideen einbringen. Sie dürfen auch mal eine Übung nicht tun wollen, was respektiert wird. Denn das Pferd wird seine Gründe dafür haben.

Hier auf dem Foto zeigt Primus schon eine sehr schöne Versammlung. Er fängt an, eine Idee davon zu bekommen, sein Gewicht auf die Hinterbeine zu nehmen. Und das, ohne dass er je am Zügel gezogen worden wäre.

Der Fokus im Training liegt viel mehr auf den Hinterbeinen. Die Winkelung der Hinterbeine und die Gewichtsverlagerung nach hinten sind Punkte auf die im Training bis jetzt geachtet wurden. Nie wurde auf die Kopfhaltung geguckt. Und ist sie nicht nahezu perfekt?

In der modernen Reiterei läuft es leider anders herum. Da wird an den Zügeln gezogen, um ein Pferd angeblich zu versammeln. Aber nur ein eingerollter Kopf ist eben noch keine Versammlung. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Pferde laufen dann auf der Vorhand, sind verspannt, steif und gestresst, weil das meist mit nicht unerheblichen Schmerzen verbunden ist.

Dabei ist doch (nach den Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung) der Sinn der dressurmäßigen Gymnastizierung des Pferdes, sie langfristig gesund zu halten und zu einem harmonischen Miteinander von Pferd und Reiter zu gelangen. Das sind schöne Ziele. Von Harmonie sieht man jedoch kaum etwas.

Dabei sollte jedes Zusammensein mit dem Pferd geprägt sein von Ruhe, Entspannung, Leichtigkeit und Verständnis. Und selbst die Aufgaben der hohen Schule sind so möglich. Die alten Meister wussten schon sehr wohl, was für eine lange Gesunderhaltung unserer Pferde gut ist. Dieses Wissen kombiniert den modernen Erkenntnissen darüber wie Pferde lernen, macht ein harmonisches Miteinander von Pferd und Reiter für jeden Interessierten greifbar.

Man muss weder „dominant“ noch ein Naturtalent sein, sondern kann – wie das Pferd – in kleinen Schritten lernen, worauf es ankommt. 2013 werden wir ein Netzwerk an TOP-Trainern bilden, wobei das TOP für „Training optimieren und perfektionieren“ steht. Ab dann werden auch auf unserer  Homepage TOP-Trainer zu finden sein, die Ihnen gerne dabei helfen, Ihr Pferd zwanglos und mit Spaß auszubilden. Mehr Infos in Kürze….

Collection without force

Primus is almost 5 years now. He never has had a bridle in his mouth and the whip he only knows as a target. So he moves towards it and not away from it.

He is trained with positive reinforcement. That means that behaviour that I want is reinforced. The easiest way to reinforce behaviour is with food. So Primus can work for his food, which most horses get at feeding times.

Furthermore the training with positive reinforcement means that you have a training plan with little steps on which you work in each session so that the horse can understand, what you want him to do..

And the third and perhaps most important part of positive reinforcement training is, that the horses really can participate. They can make suggestions and bring in their own ideas. They also can avoid a certain exercise, what is allowed because they will have their reasons.

Here on the picture you an see Primus in a nice collection. He starts to get an idea how to put his weight onto his hind legs. And that even without ever being pulled on the reins.

The criteria for reinforcement are only the hind legs. I look for the bended hind legs and the movement of the point of weight more and more back. I never worked on how he holds his head and neck. And doesn´t  this look already very nice?

In modern horse training the opposite is what is done. They pull on the reins to collect a horse. However, if you have a round neck you don´t have a collected horse. It is rather the opposite. The horses have their weight on the front legs, they are tensed and stressed because this mostly comes with a lot of pain.

The guidelines of the German riding association tell us that the goal of the dressage training of the horses are to keep them healthy for a long life and to get a harmony of horse and rider. These are nice goals. But you don´t see a lot of harmony if you look around.

It would be nice if every being with the horse is together with calmness, relaxation, lightness and understanding. And even the exercises of the High School are possible this way. The old masters knew what is best for a long healthy live of the horse. This knowledge combined with what we know about how horses learn,  makes a being with the horse in harmony for every interested person possible.

You neither have to be „dominant“ nor very talented with horses, but you can – as well as the horse – learn in little steps what is necessary. In 2013 we will build a network of TOP-trainers. The TOP is standing for optimizing and making more perfect the training. Then you will find TOP-Trainers on our homepage, who will help you to educate your horse without force but with a lot of fun. More information will follow…

 

3 Kommentare
  1. Ich finde es grossartig, dass diese Form des Trainings nun auch bei den Pferden immer mehr Einzug hält!

    Weiter so! Ich würde mich freuen, wenn es einige TOP-Trainer auch in der Schweiz verschlägt, damit ich mich in dieser Hinsicht auch bald effektiv fortbilden kann.

    Bis dahin versuche ich selber meinen Weg zu finden, habe ja Zeit und bin vollkommen frei von Erwartungen :-).

  2. Super schöne Zeilen 🙂

    wenn das klappt was ihr euch für 2013 und den deutschlandweit verteilten trainern klappt, dann bitten wir um nachricht! wir sind sehr an dieser unterrichtsform interessiert! 🙂

  3. Finde angenehm, sowas zu lesen. Ich bemerke das auch bei meinem Spitzmix. Apportieren im Sinne, einfach ihm das Apportel geben, würde zu Fehlern führen wie Knautschen. Aber runtergebrochen auf kleine Teilstücke die verbunden werden, macht er Fortschritte. Man muss halt dann mehr denken, wissen was man will, aus was es besteht und auf das Tier eingehen. Nicht immer so einfach. Aber es geht.

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