Mantrailing

Beim Mantrailing oder Spurensuchen geht es darum, dass der Hund der Individualspur eines bestimmten Menschen folgt. Dabei folgt er dem Geruch dieses Menschen und nicht, wie bei der klassischen Fährtenarbeit dem Geruch der Bodenverletzungen.

         

Beim Mantrailing wollen wir unserem Hund beibringen, dass er einer ganz bestimmten Menschenspur folgt. Damit er weiß, welche der vielen Spuren um ihn herum die Richtige ist, bekommt er am Start einen Geruchsgegenstand der zu suchenden Person vorgehalten. Dieser Spur soll er dann –über Wiese und Feld, durch Wald und Stadt- so lange folgen, bis er bei der Person angekommen ist. Verliert er die Spur aus irgendeinem Grund oder war die Suchperson gar nicht am Startpunkt, muss der Hund dies dem Hundeführer mitteilen können.

       

Was riecht der Hund überhaupt, wenn er einer Spur folgt?

Bekannt ist, dass jeder Mensch pro Minute etwa 40.000 alte Hautzellen verliert. Meine Hautzellen haben einen ganz individuellen Geruch, der durch Ernährung, Kosmetik, Waschmittel, Kleidung, Medikamente, Genussmittel, Hormone, Stoffwechsel und individuelle Eiweißmolekühle zustande kommt. Auf diesen Hautzellen befinden sich Bakterien, die diese verstoffwechseln. Ob der Hund nun die Hautzellen, die Bakterien oder deren Stoffwechselprodukte erschnüffelt, wissen wir nicht. Möglicherweise ist es ein Gemisch aus allem.

Nun kann man sich vorstellen, dass wir ständig von einer Wolke aus umherschwirrenden Hautzellen umgeben sind. Bewegen wir uns fort, bildet diese Wolke einen langen Geruchstunnel, den wir hinter uns herziehen. Egal wohin wir gehen unser Geruch bleibt immer zurück. Mit der Zeit rieseln die Hautpartikel langsam zu Boden bis schließlich keine mehr in der Luft sind.

       

Weht ein Wind, werden die Hautzellen, die sich noch in der Luft befinden auch entsprechend weggeweht. Die Partikel werden also vom Wind in Büsche, Baumgruppen, Wege, Zäune, Hauseingänge, Einfahrten, Häuserlücken oder auf die andere Straßenseite geweht und bleiben evtl. auch dort haften.

Darüber hinaus gibt es die Theorie, dass unter den Hautzellen, die wir ständig abstoßen auch größere „Päckchen“ sind. Das heißt, dass es Zellklumpen gibt, die schwerer sind als eine einzelne Zelle und damit auch schneller zu Boden sinken. Diese Zellklumpen werden auch nicht mehr vom Wind in eine andere Richtung geweht. Sie befinden sich genau dort, wo der dazugehörige Mensch gegangen ist.

Beim Trailtraining unterscheiden wir also zwischen der „leichten“ Spur und der „schweren“ Spur. Leicht und schwer ist hier nicht im Sinne des Schwierigkeitsgerades gemeint, sondern bezieht sich auf die leichten bzw. schweren Hautpartikel die wir verlieren.

Wir vom Schnüffelteam Scheuerhof haben es uns seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht unsere Hunde auf die schwere Spur zu trainieren bei der der Hund genau da geht, wo die zu suchende Person auch gegangen ist.

       

 

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